Gottesmutter Königin - Ikonen aus Süditalien

 

Unsere Reise durch die Welt der Ikonen, die wir mit unseren Veröffentlichungen schon seit dreißig Jahren durchführen, tritt hier nun für den größeren Teil des Publikums, das daran gewöhnt ist, in den Ikonen einzig und allein eine geistliche und künstlerische Ausdrucksform der orthodoxen Länder und ganz besonders Russlands zu erblicken, in ein weitgehend unbekanntes Gebiet ein. Das Vorhandensein zahlreicher Zeugnisse einer Ikonographie typisch östlicher Prägung in Italien verdankt sich sicherlich weitgehend den geschichtlichen Ereignissen, die jahrhundertelang einen starken byzantinischen Einfluss auf die italienische Halbinsel ausgeübt haben, der zwar die Merkmale eines künstlerischen und religiösen Ausdrucks annahm, es jedoch gelernt hat und versteht, sich auch in einer ganz selbständigen und persönlichen Weise ausdrücken zu können. Byzantinische Elemente und typische Aspekte der Spiritualität und Frömmigkeit des westlichen Katholizismus verbinden sich dabei hier mit einer "ökumenischen" Grundhaltung, bei der trotz aller Schismen die Heiligkeit des Ostens und des Westens ausdrucksvoll zusammenwirken und auch mit größter Wirkkraft und Schönheit zusammen zu existieren verstehen. Das marianische Thema in Süditalien, mit dem wir nun dank der Mitarbeit der gelehrten Autoren unserer Texte diese neue Serie von Kalender-Büchern herausbringen werden, die den Ikonen in Italien gewidmet sind, bietet privilegierte Gelegenheit, um wieder einmal die gemeinsamen christlichen Wurzeln in Europa als eine allerpersönlichste und unwiederholbare Gabe für jedes einzelne unserer Völker zu entdecken: Ein Zeugnis der Vergangenheit, das sich aufschwingt als das Versprechen und die Hoffnung für die Zukunft, dass sich eines Tages die Tradition einer ungeteilten Kirche und ihrer ewigen Blüte wieder erheben wird.